Neujahrssonett

Kahl die Gründe liegen, karg ist die Spur;
vom Winter flankiert schläft des Weges Rand.
Spöttelt die Sonne über der Kälte Schwur;
Baum, Strauch und Erde ins Erwachen gebannt.
Flüstert der Frühling in den Winter hinein:
Altes Scheusal, beweg die dürren Glieder!
Mach dich hinfort samt deinem Totenschrein,
wo’s saukalt ist’s drinnen! Komm nicht so bald wieder!

Ungerührt stöhnt der Wind über stilles Land,
stöbert im Schatten der öden Wipfel,
fegt, braust, tobt, zaust auf den Hügeln nieder.

Und der Frost klirrt zornig mit kaltem Gebein:
Du warmer Geselle, halt bloß den Rand!
Wen schert dein Geschwafel, sieh auf die Uhr!